Im Nennkaliber “8 mm” gibt – oder gab – es bei einer Reihe von Patronen zwei Ausführungen mit unterschiedlichem Geschoßdurchmesser.

Dieser Unterschied enstand als 1905 für die deutschen Militärwaffen ein neues 10 Gramm Spritzgeschoß eingeführt werden sollte und der Geschoßdurchmesser von 8,09 mm (.318″) (“Ogivalkaliber”), um 0,13 mm, auf 8,22 mm (.323″) vergrößert wurde.

Da sich bereits viele “8 mm Läufe” mit dem kleineren Durchmesser auch auf dem zivilen Markt verbreitet hatten wurden weiterhin beide Patronen gefertigt und vertrieben.

Bei einigen nach 1905 entstandenen 8-mm-Kalibern (z.B. 8×60 oder 8×64) wurde beide Varianten berücksichtigt (einzige Ausnahme bei den “deutsche 8 mm Kalibern ist die 8×68 S die tatsächlich nur in der S-Variante konstruiert wurde, da ihre Hülsenabmessung ein Aufweiten anderer 8 mm Kaliber verhindert), da viele Jäger die Möglichkeit nutzten um Waffen z.B im Kaliber 8×57 I auf ein “modernes Kaliber” wie 8×60 I erweitern zu lassen. Da dabei nur das Lager aufgerieben wurde und die Laufmaße beibehalten wurden, gab es auch hier die unterschiedlichen Kaliber.

Unterscheidungsmerkmale

Da man der Unterschied im Kaliber den Patronen nicht ansieht und sich “falsche” Patronene mühelos ins Patronenlager einführen lassen, wurden verschiedene Merkmale an den S-Patronen angebracht:

  • der Bodenstempel enthält in der Kaliberangabe ein “S”
  • das Zündhütchen der S-Patronen ist schwarz gefärbt oder besitz einen schwarzen Lackrand
  • an einigen Geschossen befindet sich eine rundlaufende Rändelung

Betroffene Kaliber

8×57 I || 8×57 IS
8×57 IR || 8×57 IRS
8×60 || 8×60 S
8×60 R || 8×60 RS
8×64 || 8×64 S
8×65 R || 8×65 RS
8×75 || 8×75 S
8×75 R || 8×75 RS

Obwohl die “nicht-S-Varianten” der entsprechenden Kaliber seit Jahrzehnten nicht mehr gefertigt werden, befinden sich dennoch viele Waffen damit im Umlauf und somit immer noch eine hohe Verwechslungsgefahr besteht.

Folgen bei einer Patronenverwechslung

Bei dem Verschuß von “nicht S-Patronen” aus “S-Waffen” ist nur mit Präzisionsproblmen zu rechnen, da das Geschoß keine ausreichende Führung im Lauf erfährt.
Bei dem Verschuß von “S-Patronen” aus “nicht S-Waffen” baut sich ein erhöhter Gasdruck auf der zu Lauf- und Systemsprengung führen kann.
Messungen der DEVA haben Ergeben, das die Erhöhung des Gasdrucks 1212 bar, bei zusätzlich sehr hoher Druckschwangung, erreichen kann (siehe: Kersting, 2002).