Der Penisknochen (lat. Os penisOs priapi oder Baculum) ist ein Knochen im männlichen Begattungsorgan, dem Penis.

Der Penisknochen (in Bayern auch Boandl genannt) ist eine Verknöcherung (Ossifikation) des Penisschwellkörpers (Corpus cavernosum penis). Ein Penisknochen tritt nur bei manchen Säugetieren auf. Ihn besitzen die meisten Primaten (außer Mensch, einige Klammerschwanzaffen und Sulawesi-Koboldmaki), fast alle Raubtiere (außer Hyänen und Musangs), Meerschweinchenverwandte und Mäuseverwandte, Biber, Fledertiere, Riesengleiter, Borstenigel und einige Maulwürfe. Bei einigen ist es auch nur eine verknorpelte Struktur. Fossil ist die Struktur insbesondere vom Höhlenbären (Ursus spelaeus) bekannt.

Jagdlich als Trophäe gelten die Penisknochen von Fuchs und allen Marderartigen. Beim Dachs ist der Penisknochen ca. 8 cm lang. Früher galten Penisknochen als Fruchtbarkeitssymbol, heute wird dieser jedoch nur noch (wenn überhaupt) in Schmuckstücken verarbeitet.

Beim Abbalgen oder Abschwarten kann der Penisknochen herausgeschärft und mit Wasserstoffperoxid gebleicht werden.

Es ist strittig, ob der Penisknochen sich zur Altersbestimmung eignet. Walburga Lutz konnte in einer 1991 von der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführten Untersuchung an Waschbären nur einen Gewichts- und Größenunterschied des Penisknochens bei noch nicht ausgewachsenen Tieren feststellen. “Die Gewichte der Penisknochen von 67 Waschbären aus Nordhessen und Ostwestfalen werden zur Einstufung in Altersklassen herangezogen und betragen für Juvenile von Mai bis März/April 0,1039–1,2767 g, für Subadulte 1,3239–2,4822 g und für Adulte 2,5223–4,5176 g. Die Zuordnung wird durch Einzelwerte für die Altersschätzung nach der Pulpahöhle der Eckzähne gestützt.”