Ferdinand-August Albert Maria von Raesfeld, (* 29. September 1855 in Dorsten; † 6. Mai 1929 in Marquartstein) war ein preußischer Forstmeister, Jäger und Autor.

1874 – 1876 Lehre zum Forstmann im Forstamt Rumbeck an der Weser.

1876 – 1878 Studium an der Forstakademie zu Eberswalde. Die Prüfung in dem von Theodor Hartig unterrichteten Fach Botanik musste er ein Jahr später erneut ablegen.

1879 – 1881 Referendar in verschiedenen Forstämtern Preußens u.a auf Darß und Groß Schönebeck in der Schorfheide an dessen Forstschule er unterrichtete.

1881 Staatsexamen als Oberförster

1882 – 1884 Verwaltung der Fürstlich Orlowschen Forsten mit 500.000 ha in der Nähe der russischen Großstadt Samara an der unteren Wolga.

1884 – 1889 Verwaltungsassessor des Preußischen Forstamtes Meisenheim.

1890 – 1913 Forstamtes Darß bei Born auf der Ostsee-Halbinsel Fischland-Darß-Zingst

1913 – 1915 Studienreisen durch Italien, Frankreich und die Schweiz.

Ab 1915 lebte er in Jugenheim in Hessen, dann in Prien am Chiemsee und schließlich in Marquartstein im Chiemgau.

Wenn man von dem königlich-preußischen Forstmeister Ferdinand von Raesfeld spricht oder schreibt, so benutzt man zurecht für ihn die Bezeichnung “Altmeister des Deutschen Waidwerks”, denn kein anderer setze sich so für das waidgerechte Jagen ein. Seine bekanntesten Werke, die zu den “Klassikern” der jagdlichen Fachliteratur zählen, sind natürlich „Das Rotwild“, „Das Deutsche Waidwerk“, und „Das Rehwild“ sowie weiterer zahlreicher Veröffentlichungen. Die Forderung “Hege mit der Büchse” wurde von ihm erstmalig formuliert.

Teilnachlässe Ferdinand von Raesfeld befinden sich: Forst– und Jagdmuseum “Ferdinand von Raesfeld”, Born auf dem Darß („Nachlass Born“), Deutsches Jagd- und Fischereimuseum in München („Nachlass München“), Staats- und Universitätsbibliothek in Münster („Nachlass Münster“)

Seine letzte Ruhestätte fand der Altmeister am 4. Mai 1930 auf dem Darß wo er u.a. als Forstmeister lebte und wirkte.

„Mich soll einmal des Waldes Erde haben“ (Ferdinand von Raesfeld)

Werke

  • Das Rotwild. Berlin: Paul Parey, 1899
  • Das Rehwild. Naturbeschreibung, Hege und Jagd der Rehe in freier Wildbahn. Berlin: Paul Parey, 1906
2. Aufl. 1912;
3. Aufl. 1923;
4. Aufl. Neubearbeitet von Gerd v. Lettow-Vorbeck und Walter Rieck. Hamburg/Berlin: Paul Parey, 1956;
5. Aufl. 1960;
6. Aufl. 1960;
7. Aufl. 1965;
8. Aufl. 1970;
9. Aufl. Neubearbeitet von Alfred Hubertus Neuhaus, Dr. Karl Schaich. Hamburg/Berlin: Paul Parey, 1978
  • Das deutsche Waidwerk. Ein Lehr- und Handbuch der Jagd. Illustriert von Karl Wagner mit 310 Textabbildungen und 18 zum teil mehrfarbige Tafeln. Berlin: Paul Parey, 1914; 3. Aufl. 1921. Vierte Auflage herausgegeben von R. Graf Silva Tarouca, Berlin: Verlagsbuchhandlung Paul Parey, 1931
  • Im Wasgenwald. Ein Jäger- und Kriegsroman aus dem Grenzland. Neudamm: Neumann, 1915
  • Hirschbrunn. Eine Erzählung aus dem Wald. Berlin: Paul Parey, 1916
  • O Akademia!. Ein fröhliches Buch von Jugend, Jagd und Liebe. Neudamm: Neumann, 1917. Zuletzt erschienen Melsungen: Neumann-Neudamm 2005.
  • Der Wiescherhof. Neudamm: Neumann, 1919
  • Aus der Waidmannstasche. Jagdliche Zeit- und Streitfragen. Berlin: Paul Pary, 1920 o. 1900, Zuletzt erschienen Singhofen: Paul Parey, 2005.
  • Der weiße Hirsch. Eine Romanze aus dem Schwarzwald. Berlin: Paul Parey, 1920
  • Aus jungen Tagen. Erinnerungen an Heimat und Jugend. Neudamm: Neumann, 1920; Neuauflage, Stuttgart: Kosmos, 2001
  • Die Hege in der freien Wildbahn. Ein Lehr- und Handbuch. Berlin: Paul Parey, 1920; Neubearbeitet von Gerd v. Lettow-Vorbeck. Hamburg/Berlin: Paul Parey, 2. Aufl. 1958
  • Auf eigener und auf fremder Fährte. Erinnerungen aus einem Wald- und Waidmannsleben. Neudamm: Neumann, 1921
  • Die Brakkenburg. Roman. Neudamm: Neumann, 1922